Die zweite Ausgabe der «Let's Science!» Workshops in der Deutschschweiz hatte wieder ein spannendes Thema: Physik und Musik. Diese beiden Fachbereiche haben viele Gemeinsamkeiten.
Zwei Oberstufenklassen aus Basel und Luzern besuchten im Oktober die von der IBSA Foundation und dem Cartoonmuseum organisierten Events. Die Schüler/innen erforschten zuerst (Schall-)Wellen und danach ihre künstlerische Darstellung auf Papier sowie mit Comicfiguren. Diese aussergewöhnliche Kombination aus Wissenschaft und Comics fanden sie sehr inspirierend.
Der Physiker und Komponist Ali-Latif Shushtari und die Künstlerin Malin Widén leiteten den Workshop gemeinsam.
Die Abbildung von Tönen: Ein Workshop inspiriert von Richard McGuire
Richard McGuire war mit seiner Ausstellung «Then and There, Here and Now» im Cartoonmuseum in Basel die Inspiration für diese Let’s Science! Labs. Der US-amerikanische Zeichner, Designer und Musiker beschäftigt sich ebenfalls damit, Geräuschen oder Musik einen zeichnerischen Ausdruck zu geben und er hat viel mit der Abbildung von Tönen experimentiert.
Malen Widén und Ali Latif-Shushtari führten die Klasse zunächst durch die Ausstellung von Richard McGuire im Cartoonmuseum. Sie erklärten den Jugendlichen aus der Sicht ihres Fachbereiches, wie der Zeichner Musik und Geräusche zu Papier gebracht hat.
Ein Physiker und Musiker erklärt die Wellen
Anschliessend verdeutlichte Shushtari mit verschiedenen Beispielen, welche Rolle die Wellen in der Musik spielen und wie man die Physik zum Komponieren nutzen kann. Er hat im Iran Physik studiert. Inzwischen lebt er in Bern und hat ein Masterstudium in Komposition an der Hochschule der Künste Bern erfolgreich abgeschlossen. Zwei vermeintlich gegensätzliche Bereiche, die sich aber gut ergänzen. Eines seiner jüngsten Werke: Ein Musiktheater zu Texten des Schweizer Schriftstellers Robert Walser.
Zeichnen ist auch Denken
Die Schulklasse konnte danach unter Anleitung von Malin Widén zu einem Musikstück von Shushtari Klangwellen und Figuren malen. Denn die visuelle Darstellung von Klängen und Geräuschen ist eines der wichtigsten Elemente in einem Comic. Aus diesen Zeichnungen entwickelten die Jugendlichen Comicfiguren sowie Instrumente für ein Plakat. Malin Widén versteht das Zeichnen auch als visuellen Denkprozess. Sie hat sich für ihre Masterarbeit an der Hochschule Luzern mit dem zeichnerischen Denken beschäftigt, ihr experimentell-wissenschaftliches Cahier dazu hat sie als Buch veröffentlicht. Dafür wurde sie mit dem Max von Moos-Förderpreis ausgezeichnet. Und ihr Kinderbuch «Auf der Insel» steht auf der Empfehlungsliste von «der rote Elefant».
Ein unvergessliches Erlebnis mit «Let’s Science!»
Für einmal war die Physik also mehr als eine Formel und auch mehr als ein physikalisches Experiment: Die Jugendlichen konnten erfahren, dass die vermeintlich trockene Materie auch künstlerische Anwendungen ermöglicht und sogar eine Welle der Kreativität auslösen kann.
Am Ende freuten sich alle über die Goodie-Bags der IBSA Foundation mit Zeichenutensilien und dem Buch «Die Wellen und wir» aus der «Let’s Science!» Serie. Es erklärt das Thema Wellen ausführlich, von Schallwellen über elektromagnetische Wellen bis zum Magnetismus. Dazu gibt es einen Comic über Giorgio, den Sänger der Band «Waves», der mit einem geplatzten Trommelfell umgehen muss, weil die Musik zu laut war.
Die IBSA Foundation und das Cartoonmuseum
Seit dem Jahr 2023 unterstützt die IBSA Foundation das Cartoonmuseum in Basel. Das Cartoonmuseum widmet sich als einzige Museum der Schweiz ausschliesslich der narrativen Kunst, wie Comics und Cartoons ebenfalls genannt werden. Eine Partnerschaft, die auf vielen Gemeinsamkeiten und einer kreativen Zusammenarbeit beruht.
